Strukturdaten machen bedenkliche Entwicklungen deutlich

Kreis Gütersloh. Die pro Wirtschaft GT, die Wirtschaftsförderungsgesellschaft im Kreis Gütersloh, hat über die Online-Plattform ‚Regioboard Kreis GT‘ neue Strukturdaten veröffentlicht. Diese Kennzahlen und Indikatoren geben aus Sicht der Wirtschaftsförderung an verschiedenen Stellen Grund zur Sorge und Anstoß zum Umdenken.
Besorgniserregend sei mit Blick auf die aktuellen Kennzahlen etwa die Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Kreis Gütersloh: Denn die Zahl der Beschäftigten laut ‚Regioboard‘ sinkt nun bereits im zweiten Jahr in Folge. „Nach Jahren stetigen Wachstums in der Beschäftigung zeigt sich diese Abwärtsbewegung besonders im produzierenden Gewerbe. Unsere Unternehmen sehen sich in den vergangenen Monaten mit erheblichen und teils abrupten Veränderungen konfrontiert, was sich auch in den Beschäftigtenzahlen widerspiegelt“, erklärt Nikola Weber, Geschäftsführerin der pro Wirtschaft GT.
Auch die Ausbildungszahlen und -quoten sind aus Sicht der pro Wirtschaft GT besorgniserregend niedrig, besonders vor dem Hintergrund des durch den demografischen Wandel verstärkten Fachkräftemangels. „Die Gründe für die niedrigen Ausbildungsquoten sind vielfältig: von einer geringen Zahl an Bewerbern über mangelndes Interesse an einer beruflichen Ausbildung bis hin zu einer zögerlichen Haltung einiger Unternehmen, Ausbildungsplätze zu schaffen, angesichts der konjunkturellen Unsicherheiten. Hier sind gemeinsame Anstrengungen notwendig, um Jugendliche für eine Ausbildung zu begeistern und so für zahlreiche Unternehmen auch in Zukunft eine wichtige Quelle für Fachkräfte zu erhalten“, so Weber weiter.
Bei allen Warnzeichen, gilt es die wirtschaftlichen Kennzeichen im Vergleich zu anderen Standorten einzuordnen: „Trotz der schwierigen Entwicklung besonders im Bereich der Beschäftigenzahlen im produzierenden Gewerbe spielen wir im Kreis Gütersloh nach wie vor auf einem sehr hohen wirtschaftlichen Niveau“, sagt Anna Niehaus, ebenfalls Geschäftsführerin der pro Wirtschaft GT. So liegt die Beschäftigtendichte – also die Anzahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im Verhältnis zur Bevölkerung – im Kreis Gütersloh nach wie vor in einem überdurchschnittlich hohen Bereich. Auch das Bruttoinlandsprodukt, als Maß für die Wirtschaftskraft, liegt weiterhin über den regionalen, landes- und bundesweiten Durchschnittswerten.
Für Weber und Niehaus sind die neusten wirtschaftlichen Kennzahlen ein Signal: „Der Blick auf die vergangenheitsbezogene statistische Datenlage deutet an, dass sich die Rahmenbedingungen der Wirtschaft verändern: Digitalisierung, Künstliche Intelligenz, der Klimawandel und die damit verbundene notwendige Transformation hin zu einer nachhaltigen Wirtschaft. All diese Entwicklungen haben Auswirkungen auf die Unternehmen und Wirtschaftsakteure im Kreis Gütersloh“, sagt Nikola Weber.
Um die möglichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass der Kreis Gütersloh auch in Zukunft ein wirtschaftsstarker Standort bleibt, hat die pro Wirtschaft GT GmbH im vergangenen Jahr gemeinsam mit ihren Gesellschaftern sowie weiteren Partnern und Experten einen Prozess gestartet, um eine gemeinsame Vision für den Wirtschaftsstandort Kreis Gütersloh 2035 zu erarbeiten. „Gemeinsam mit Partnern und Experten aus Wirtschaft, Bildung, Kommunen, Kreisverwaltung, Kammern, Jobcenter, der Kreispolitik und weiteren Institutionen haben wir gemeinsam erarbeitet, wie ein erfolgreicher und attraktiver Wirtschaftsstandort Kreis Gütersloh 2035 aussehen kann“ erklärt Anna Niehaus.
Diese Vision Wirtschaftsstandort 2035, die in neun Handlungsfeldern Ziele für eine Zukunft für den Wirtschaftsstandort Kreis Gütersloh beschreibt, hat die pro Wirtschaft GT nun veröffentlicht. „Über die gemeinsam erarbeitete Vision möchten wir einen Startpunkt dazu geben, wie und welche Rahmenbedingungen zu gestalten sind, um den Kreis Gütersloh als starken, attraktiven und widerstandsfähigen Wirtschaftsstandort zu erhalten, sagt Nikola Weber.
„Wir freuen uns, dass wir uns gemeinsam mit unseren Partnern an einem Strang ziehen und auf gemeinsame Ziele hinarbeiten“, so Anna Niehaus. „Im nächsten Schritt gilt es, sinnvolle Maßnahmen abzuleiten, um die formulierten Ziele zu erreichen. Dies kann nur gemeinschaftlich im Schulterschluss mit vielen Akteuren aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft gelingen“, so Niehaus.
Die aktualisierten Strukturdaten sind online und frei verfügbar über das Regioboard Kreis Gütersloh abrufbar: https://www.datacharts.de/regioboard-kreis-guetersloh/
Die Vision ist online unter www.prowi-gt.de/vision2035 zu finden. Informationen zur pro Wirtschaft GT und ihren Angeboten finden sich unter www.prowi-gt.de

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